Windenergie genießt breite Zustimmung in der Bevölkerung

  • Andreas Hlasseck
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  • 27.08.2021

In Deutschland ist die Zustimmung zur Wind­energie in der Be­völ­ke­rung sehr hoch. Um­fra­gen von Forsa oder YouGov, Studien des Um­welt­bundes­amtes oder des Instituts der deutschen Wirtschaft zei­gen Zustim­mungs­raten von 66 bis über 80%. Das gilt sowohl für die Frage nach der generellen Befürwortung als auch für die Frage nach konkreten Wind­energie­an­lagen in der Nähe. Sofern bereits Wind­energie­an­lagen in der Nähe vorhanden sind, steigen die Zu­stim­mungs­werte noch einmal deutlich an. Wind­kraft­gegner­innen und Wind­kraft­gegner haben in den vergangenen Jahren als kleine Minderheit viel Lärm ge­macht und damit deutsch­land­weit auf un­demo­kra­tische Weise die Energie­wende aus­ge­bremst. Das MUSS aufhören.

Die Politik weiß die breite Mehrheit der Be­völ­kerung für die Energie­wende hinter sich und muss entschlossen handeln. Energie aus Wind­kraft und aus Photovoltaik er­gän­zen ei­nander im Tag-Nacht-Rhythmus, in Kom­bi­na­tion mit dezentralen Energie­spei­chern und synthetischen Gasen wird die Energie­ver­sor­gung der Zukunft ge­sichert. Der Main-Kinzig-Kreis liegt weit hinter dem deutschen Durch­schnitt zurück, was die Erzeugung er­neuer­barer Energien angeht. Die pro Kopf in­stal­lierte Leistung an Wind­energie (an Land) liegt 12% unter dem deutschen Mittel, die pro Kopf in­stal­lierte Leis­tung an Photovoltaik liegt 40% da­run­ter. Natürlich müssen die Bür­ger­innen und Bür­ger bei der Frage, wie ihre jeweilige Gemeinde ent­wickelt werden soll, beteiligt werden. Und das nicht nur bei der Frage nach der Gewinn­be­tei­li­gung. Die Energie­wende kann für alle er­leb­bar gestaltet werden.

Ein langer Weg zur Klimaneutralität und ganz allgemein zur Nach­haltig­keit liegt noch vor uns. Rund 80% der Energie in Deutschland wird immer noch aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Wir leben massiv auf Pump, und unsere Mutter Erde wird keinen Schul­den­schnitt machen können. Ob es gelingt, die Erd­er­hit­zung auf mög­lichst 1,5 Grad zu begrenzen, den verschiedenen Kipp­punk­ten wie dem Auftauen des Perma­frost­bodens oder des West­ant­ark­tischen Eis­schildes zu entgehen, kann niemand sicher sagen. Schaut man sich an, welche ka­tas­trophalen Auswirkungen eine Erd­er­hit­zung von drei bis vier Grad auf unser Leben hätte, lohnt es sich in jedem Fall zu kämpfen. Selbst das eine Grad Erwärmung spüren wir heute schon in Form von Dürren und Stark­regen. Massive Sach­schäden, ge­sund­heit­liche Folgen und viele Tote sind bereits zu beklagen. Egal wie die Sache am Ende ausgeht: wenn meine Kinder mich in zehn Jahren fragen, was ich zum Erhalt ihrer Lebens­grund­lagen beigetragen habe oder auch nicht, möchte ich eine zu­frieden­stel­lende Antwort parat haben. Ob mir das gelingen wird, kann ich nicht beurteilen. Gemeinsam mit vielen anderen mache ich mich aber auf den Weg, bringe mich ein, werde politisch, streite um Lösungen, spüre, dass Veränderung möglich ist, und blicke hof­fent­lich einmal zufrieden auf die heutige Zeit zurück.


Leserbrief zum Thema „Windenergie“ von Andreas Hlasseck (Gelnhausen), 27.08.2021

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